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Drucklufthammer
Drucklufthämmer werden umgangssprachlich auch Presslufthammer genannt.
Ein Drucklufthammer ist eine mobile Maschine. Ein Kolben wird mit Luft angetrieben und überträgt dann einen Impuls auf den Meißel. Die Druckluft, die durch
einen Kompressor erzeugt wird, gelangt durch einen Verbindungsschlauch zum Hammer. Es gibt eine große Palette an Drucklufthämmern: von einhändig geführten
leichten Geräten über schwere, beidhändig geführte. Manche werden auch an Baggern befestig.
Neben pneumatischen Hämmern gibt es auch elektrische und benzingetriebene Abbruchhämmer.
Funktion
Verdichtete Luft gelangt durch einen robusten Schlauch zum Drucklufthammer. Dort wird durch das betätigen eines Ventils der Hammer in Bewegung gesetzt.
In den Arbeitszylinder gelang die Luft durch Ventile. Durch die Luft wird ein Kolben in Richtung Meißelspitze beschleunigt und schlägt dort gegen ein
Schlagstück. Durch das schnelle Abbremsen wird der Impuls übertragen. Über das Schlagstück gelangt die Schlagenergie dann auf den Meißel. Der Kolben
gelangt durch Luft oder eine Rückholfeder wieder zurück in seine Ausgangsposition.
Durch das Zusammenspiel von hohen Impulsen, der Kleinen Meißelspitze und dem beidhändigen Ansetzten des Werkzeuges entsteht eine sehr hohe Kraft.
Dadurch ist der Drucklufthammer besonders für den Straßenbau oder beim Abbruch von Gebäuden unverzichtbar.
Auswirkung auf die Gesundheit
Der Drucklufthammer ist eines der lautesten Werkzeuge wodurch Hörschäden auftreten können. Deshalb ist es notwendig bei der Arbeit mit diesem Werkzeug
einen Hörschutz zu tragen.
Zudem sollte auch noch eine Schutzbrille getragen werden um die Augen vor möglichen splittern zu schützen.
Durch die Schwingungen, die bei der Arbeit mit einem Drucklufthammer auftreten, kann es zu einer Berufskrankheit kommen, die sich Vibrationsbedingtes
Vasospastisches Syndrom nennt.
Entwicklung
Erstmals eingesetzt wurden Drucklufthämmer beim Bau des Mont-Cenis-Tunnels in Europa, der Bau verlief von 1857-1870. Ein italienischer Ingenieur namens
Germain Sommeiller entwickelte die Bohrmaschine. Bereits dabei wurden mehrere Bohrhämmer parallel auf einer auf Schienen laufenden Bohrlafette montiert.
Dies ist heutzutage üblich. Somit konnten die Löcher, in die Sprengladungen kommen wesentlich schneller gemacht werden. Zuvor wurde dies mithilfe eines
Schlagbohrers gemacht.
Ähnliche Geräte wurden 1866 beim Bau des Hoosac-Tunnels verwendet. Diese waren aber noch sehr störanfällig deswegen sind innerhalb von 4 Monaten mehr als
1000 Geräte ausgefallen. Eine Maschine kostete 400 $ im Vergleich: Ein guter Revolver kostete 10$. 40 Geräte waren nötig um mit 5-6 Hämmern gleichzeitig
arbeiten zu können.
Am 31.Oktober 1866 wurde ein neues verstärktes Modell entwickelt, bei dem nur noch 2-3 Geräte nötig waren um mit einem Hammer dauerhaft zu arbeiten.
Es hatte dieselbe Leistung wie der Vorgänger dafür war es aber weniger störanfällig.
1904 bekam die Herner Firma Flottmann ein Patent für Presslufthämmer. Die Flottmann-Bohrhämmer wurden erstmals im Bergbau im Ruhrgebiet eingesetzt. Dies
steigerte die Förderleistung der Bergleute.
Mit der Entwicklung von mobilen Kompressoren wurden Drucklufthämmer, vor allem im Baugewerbe, immer mehr verwendet. Die Weiterentwicklung der Werkzeuge
sollte die Belastung für Mensch und Umwelt reduzieren. Die Methoden waren Gewichtsreduzierung, Geräusch- und Vibrationsdämpfung.
Der Druckluftnadler arbeitet mit demselben Prinzip wie ein Drucklufthammer.
Drucklufthämmer wurden auch als Niethämmer eingesetzt, vor allem im Stahl- und Schiffbau. Sie hatten dann statt einem Meißel Nietwerkzeug.
Eine Art von Drucklufthämmern ist der Hydraulikmeißel. Hier wird statt Druckluft Hydrauliköl als Trägermedium für die Energie eingesetzt.
Der Drucklufthammer darf nicht mit dem Lufthammer oder Vibrationsstampfer verwechselt werden.