Spitzmeißel

Spitzmeißel gibt es für Druckluft, Elektro- und Hydraulikhämmer. Dies sind Maschinen, die mit einer sehr hohen Geschwindigkeit und einer großen Kraft die Meißel an den zu meißelnden Gegenstand schlagen. Auch handgeführte Meißel ohne die Nutzung der Maschinenkraft werden im Handwerk und im Kunstgewerbe gebraucht.

Meißel für Elektrikhammer Aufnahme: Rund SDS-Plus Ø 10 mm / TE-C / Arbeitsende: Rund 14 mm: Ø 14 mm

Spitzmeißel haben eine konische oder pyramidenförmige Spitze. Damit wird die Kraft, die auf den Meißel wirkt an eine ganz bestimmte Stelle des Materials gebündelt. An der Spitze wirken sehr hohe Kräfte. Dadurch wird das Material unter dem Spitzmeißel zerkleinert. Je weniger das Material nachgibt, desto größer sind die Kräfte auf dem Zertrümmerungspunkt. Diese Kräfte muss auch die Meißelspitze aushalten. Deshalb ist es sehr wichtig, dass die Meißelspitze besonders hart ist. Dies wird durch das Schmieden erreicht. Die Schmiedekunst hat dafür ganz bestimmte Rezepte entwickelt. Leider werden diese Anleitungen zum besonderen Härten des Materials nicht an andere Schmiede weiter gegeben. So hat jeder Meißelhersteller seine eigenen Verfahren, die Meißel herzustellen.

Für die unterschiedlichen Maschinen müssen unterschiedliche Aufnahmen entwickelt und gebaut werden. Es gibt eine Vielzahl verschiedener Aufnahmen. Deshalb werden die Meißel auch manchmal Einsteckenden genannt. Da die Kompatibilität eines Meißels zur entsprechenden Maschine natürlich eine entscheidende Rolle spielt.

Mit Hilfe verschiedener Maßzahlen, kann ein solcher Meißel bestimmt werden. So spielt die Form des Arbeitsendes eine Rolle. Bei den meisten Meißeln ist dieses Arbeitsende rund. Kleinere Meißel findet man auch in sechs- oder achteckiger Form. Dies gilt insbesondere für Elektro- oder Handmeißel.

In manchen Anwendungsgebieten, insbesondere bei weicherem Material, welches beim Abtragen mehr Staub entwickelt, haben die Spitzen noch kleine Kanäle, die konisch vom Schaft zur Spitze zulaufen. In diesen Kanälen kann dann der Staub besser entweichen und der Arbeiter die Spitze besser beobachten.

Wichtig bei der Arbeit mit einem Spitzmeißel ist es, nicht zu lange auf einer Stelle rum zu hämmern. In diesem Fall kann die Spitze sehr schnell zu heiß und damit auch stumpf werden. Auch sind kleiner Absplitterungen vom Meißelmaterial möglich, die die Spitze dann abrunden. Je runder die Spitze dann ist, desto weniger punktgenau kann gemeißelt werden. Damit werden nur geringere Kräfte auf das zu bearbeitende Material pro Punkt gebracht. Ein solcher Meißel muss, wenn es sich noch lohnt und die Neuanschaffung nicht günstiger ist, geschliffen und evtl. auch nachgeschmiedet werden.

Der Meißel wir aus Stahl gefertigt. Stahl als Kohlenstoff- Eisenverbindung kann durch das Schmieden gehärtet werden. Der Schaft eines Meißels besteht aus ungehärtetem Material. Damit ist er nicht spröde und es kommt seltener zu Absplitterungen des Stahlmaterials. Absplitterungen können eine Gefahr für den Menschen darstellen. Insbesondere wenn der Splitter auf den Menschen oder vielleicht so gar ins Auge trifft.

Bei großen und umfangreicheren Arbeiten benutzt man deshalb heute auch häufig nicht handgeführte sondern ferngesteuerte Meißelmaschinen. Insbesondere bei Hydraulikhämmern wir das immer häufiger gemacht.

Besonders im Kunsthandwerk wird das Bossiereisen benutzt, dass, wenn es spitz ist, dem Spitzmeißel sehr ähnlich ist. Im Gegensatz zum Flachmeißel, welcher eher durch Scherkräfte wirkt, trifft beim Spitzmeißel nur die Spitze auf das zu bearbeitende Material. Das hat einige Hersteller dazu veranlasst, die Spitze des Spitzmeißels doppelkonisch zu formen.

Denken Sie daran, dass Sie den Spitzmeißel in einem Winkel von ungefähr 90° zum bearbeitenden Untergrund halten. Ansonsten kann es zu Ermüdungsbrüchen im Meißel kommen. Weiterhin sollten Sie immer daran denken, die Meißelaufnahme einzufetten. Wenn Sie den Spitzmeißel nicht einfetten, kann er sich nicht mehr so leicht in der Aufnahme der Maschine bewegen. Dann kommt es zu Abreibungen und zu Materialabtrag. Das verkürzt die Lebenszeit Ihres Spitzmeißels und der Aufnahmebuchse. Der Meißel sollte mit der Maschine und dem Trägergerät eine Einheit bilden.

Achten Sie stets darauf, dass das Spiel, also der Abstand zwischen Meißel und der Maschinenaufnahme nicht zu groß wird. Ansonsten kann der Meißel in der Maschine Verkanten und die Hammerbuchse oder den Meißel beschädigen.

Die Maschine eines Hammermeißels kann beschädigt werden, wenn Sie den Meißel während des Betriebes der Maschine nicht aufsetzen. Sie sollten den Anschalter also nur betätigen, wenn der Meißel Kontakt zu dem zu bearbeitenden Untergrund hat.

Wie oben schon erwähnt, wird die Spitze eines Spitzmeißels besonders belastet. Hämmern Sie deshalb nicht sehr lange auf einer Stelle. Wechseln Sie wenn möglich den Angriffspunkt Ihres Materials und achten Sie darauf, dass die Spitze nicht heiß wird. Sollte Sie versehentlich doch zu sehr erhitzt worden sein, so lassen Sie den Meißel an der Luft abkühlen.

Falls der Spitzmeißel doch an der Spitze beschädigt worden sein sollte, können Sie diesen durch fräsen, hobeln oder drehen nacharbeiten. Das funktioniert aber nur, wenn die Beschädigungen nicht zu erheblich gewesen sind.

Achten Sie bitte auch auf unsere Sicherheitshinweise und den Regeln zum Arbeitsschutz. Wir weisen daraufhin, dass wir nicht den Anspruch auf Vollständigkeit erheben.

Der Spitzmeißel wir insbesondere bei den Steinmetzen auch als Spitzeisen benannt. Hierbei wird die Härte der Spitze passend zum bearbeitenden Material gewählt. Die Handspitzmeissel werden mit einem Hammer oder Fäustel bearbeitet. Der Schaft ist dabei häufig rund ausgeformt; was eine längere Ausdauer des Steinmetz bei der Bearbeitung des Materials ermöglicht.

Eine besondere Art des Spitzeisends ist der Hundezahn. Er hat zwei Spitzen und ist bei den Steinmetzen für besonders weiches Material gedacht. Da eine Spitze zu schnell im Material feststecken würde, kann somit dieses Phänomen eher vermieden werden.

Mit dem Spitzmeißel können auch Flächen bearbeitet werden. Hierbei wird versucht eine raue Oberfläche zu glätten. Je nachdem, ob die Fläche in Bahnen oder in zufällig verteilten Punkten bearbeitet wird, spricht man von bahnen- oder punktgespitzt. Meistens werden diese Flächen dann mit dem Zahneisen nachbearbeitet.

Eine englische Übersetzung für den Spitzmeißel ist pointed chisel.

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